Yoga für Körper, Kopf und Küche

Yoga für Körper, Kopf und Küche

 

Dass Körper und Geist eine Einheit sind,  ist eine Binsenweisheit. Jeder weiß das. Aber was heißt das konkret? Körper und Geist beeinflussen sich gegenseitig. Nehmen wir als Beispiel Kranksein: Eine anständige Verkühlung oder gar Grippe hat meist auch zur Folge, dass auch die geistige Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Matschbirne. Konzentration eingeschränkt, Aufmerksamkeit, Logik und Kreativität ebenso.

Andererseits funktioniert das auch andersrum: Geistige Erschöpfung, zum Beispiel ausgelöst durch Liebeskummer, Schock nach Unfall oder ähnliches, lähmt auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Jeder von uns kennt das. Beim ganzheitlichen Yoga nutzt man genau diesen Zusammenhang und arbeitet damit. Wenn Menschen diese Verbindung erfahren und spüren, dann können sie sie auch positiv nutzen: Körperlich Raum schaffen durch Yogaübungen schafft ebenso  geistigen Raum und geistige Ruhe fördert körperliche Entspannung.

 

Im digitalen Zeitalter steigt auch die Neigung, die Energie auf geistiger Ebene zu konzentrieren und weniger auf der körperlichen. Es gibt Erzählungen von Computerfreaks, die sich Post-its an den PC kleben mit Hinweisen wie „Essen, Trinken“ und dergleichen, um sich so daran zu erinnern, dass der menschliche Körper Nahrung, Flüssigkeit, Schlaf und Entleerung braucht. Vielleicht ist das übertrieben, aber hast du selbst noch nie beobachtet, dass bei der Organisation deines Lebens die Körperempfindungen kaum eine Rolle spielen? Unbequeme Pumps an den Füßen, Kleidung so eng, dass eine vernünftige Bauchatmung nicht möglich ist, schnell und automatisch essen, ohne zu bemerken, was du eigentlich gegessen hast? Immer im Kopf daheim. Yogaübungen unterstützen dabei, hier einen Ausgleich zu schaffen und wieder spüren zu lernen: Ganz sein, wohl fühlen, die Bedürfnisse des Körpers verstehen lernen und sich darum kümmern.

Nachdem wir uns also bevorzugt in geistigen Welten bewegen, ist es umso wichtiger, in diesem Bereich regelmäßig für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Meditation ist dafür ein kraftvolles Mittel. Atemmeditation bringt den Geist zur Ruhe. Sei es nun ein Streit mit dem Partner, Megastress wegen Termindrucks, oder Überforderung, Geldprobleme, Ängste, Sorgen – sie alle rauben geistige Kraft, die gute Laune und den Seelenfrieden.

Geistige Belastungen haben die unangenehme Gewohnheit, sich unmäßig auszubreiten. Ein Problem beschäftigt uns meist unentwegt. Meditation kann Abhilfe schaffen. Nicht indem durch sie das Problem gelöst wird, sondern indem die Gedanken zur Ruhe gebracht werden. Keine Gedanken, kein Stress. Erholung. Kraft schöpfen. Für einige Minuten Urlaub machen vom Alltag und den Sorgen.

 

Nach Sivananda  ruht Hatha-Yoga (Yoga mit Körperübungen, so wie wir uns im Westen üblicherweise Yoga vorstellen) auf 5 Säulen:

  • Asana, Körperübungen,
  • Pranayama, Atemübungen,
  • Meditation, eine
  • positive GeistesausrichtungWEISHEIT und eine
  • gesunde Ernährung.

 

 

Und schon passt das gesunde Essen zu Yoga!  Fast Food, zuckerhaltige Getränke und fettes Essen machen träge und müde und häufig auch noch dick. Aber oft sind wir in Eile und holen uns mal rasch ein „Weckerl und einen Eistee“, um durch den Tag zu kommen. Leere Kalorien. Gesunde Nahrung aber versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen, gibt uns Kraft und Lebensfreude. Viele Menschen kochen nicht mehr selbst und geben damit die Verantwortung für die Nahrungsaufnahme an Dritte ab. Verdauungsprobleme, Völlegefühl, Magenschmerzen und im schlimmsten Fall Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und erhöhte Blutfettwerte sind dann die Folge. Mein Beitrag dazu – oder dagegen- sind unzählige Tipps und Rezepte auf unserem Blog (www.veganwerden.info) und Kochkurse.

Und das Herzstück der 5 Säulen ist die Weisheit, wie ich sie nenne. Sie ist die „Lampe am Pfad“, das um und auf, welches das Leben zu einem außerordentlichen machen kann. Zufriedenheit, Glück und ein friedvolles Miteinander sind lernbar und machbar.

Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn du nach einer ungerechten Behandlung oder Beleidigung glaubst, die Wut frisst dich auf.  Oder dass dich der Neid quält, weil ein Kollege dir bei der Besetzung eines tollen Postens vorgezogen worden ist. Vielleicht bist du manchmal auch eifersüchtig. Diese starken Gefühle  stören den Geist und vertreiben das Glück. Mit geschickten Methoden und Gegenmitteln ist es aber möglich,  daran zu arbeiten, eine positive Einstellung zu entwickeln und Freundlichkeit, Wertschätzung, Liebe und Mitgefühl zu integrieren.

Um Weisheit werden sich viele meiner künftigen Blogbeiträge drehen. Es geht hierbei um konkrete Methoden, Tipps und Tricks, wie wir unseren Geist verstehen und auf ihn Einfluss nehmen können.

Alle angeführten Szenarien, Erkältung und Grippe mit Matschbirne, körperliches Tief bei Liebeskummer, Körper nicht mehr spüren weil uns das Internet aufgefressen hat, Nonstop geistigen Stress bei Problemen, Fastfood-Wahn, Wut, Eifersucht und Neid – haben eines gemeinsam: Sie schreien nach einer Lösung. Und ganzheitlicher Yoga, wie oben beschrieben, hat nicht nur einen Schlüssel zur Lösung sondern gleich fünf! Fünf unterschiedliche Zugänge. Fünf Möglichkeiten, um gut für uns zu sorgen! Und für eine bleibt immer Zeit:

Einige Runden Wechselatmung, eine kleine unscheinbare Körperübung am Bürostuhl, zwei Minuten Atemmeditation notfalls auf der Toilette, Zeit für eine gesunde Mahlzeit oder im Geiste jedem Lebewesen, das einem begegnet  wünschen, es möge glücklich sein.

Wo immer wir ansetzen, es wird  Auswirkungen auf uns als ganzen Menschen haben. Wir können viel verändern.